Henry Maske, Boxweltmeister im Halbschwergewicht (IBF) von 1993 bis 1996, gehört zu den international erfolgreichsten und populärsten Sportlern Deutschlands. Heute arbeitet er als Unternehmer und Motivations-Experte, daneben ist er als Gründer der "Henry Maske Stiftung A Place for Kids" in der Jugendarbeit tätig.
Geboren am 6. Januar 1964 im brandenburgischen Treuenbrietzen, startete Henry Maske seine Karriere in Jüterbog wo er als Sechsjähriger sein erstes Boxtraining besuchte. Seine Karriere begann er als Amateursportler in der damaligen DDR, wo der Grundstein für seine späteren Erfolge gelegt wurde. Nachdem Maske in den Jahren 1983 bis 1988 fünfmal die DDR Meisterschaft gewann, wurde er 1988 Olympiasieger und 1989 Amateur-Weltmeister.
Nach der Wende wechselte Henry Maske ins Profi-Lager. Schon drei Jahre später, am 20. März 1993, wurde er Weltmeister im Halbschwergewicht durch einen Punktsieg gegen Charles Williams. Diesen World-Champion-Titel verteidigte er in den darauffolgenden Jahren bis 1996 insgesamt zehn Mal und stellte damit einen neuen Rekord auf: Er war Sieger in 30 von insgesamt 31 Kämpfen. Seinen letzten Kampf gegen Virgil Hill am 23. November 1996 verlor er nach Punkten.
Henry Maskes unverwechselbarer Kampfstil und seine Persönlichkeit machten ihn zu einer der Leitfiguren des wiedervereinigten Deutschlands und den Boxsport über viele Jahre zum deutschen Top-Ereignis. Bis zu 18 Millionen TV-Zuschauer verfolgten seine Kämpfe vor den Bildschirmen. Die Musiktitel, die immer mit seiner Person und seinen Auftritten im Ring verbunden sein werden – "Conquest of Paradise" und "Time to say goodbye" – verkauften sich insgesamt 6 Millionen Mal.
Maske wurde 1993 zum "Sportler des Jahres" und sowohl 1995 als auch 1996 zum "Boxer des Jahres" gewählt; neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er 1995 den "Bambi", 1995 und 1996 den "Goldenen Löwen" und 1997 die "Goldene Kamera". Heute wohnt er mit seiner Familie in der Nähe von Köln.
Seit dem Ende seiner aktiven Laufbahn widmet sich Henry Maske zahlreichen neuen Aufgaben. Unter dem Motto "Faire Chancen für junge Menschen" gründete er im Juni 1999 die Henry Maske Stiftung A Place for Kids, zunächst als Verein in Kooperation mit der DVJJ e.V. Diese Stiftung mit Sitz in Berlin setzt sich deutschlandweit für sozial schwache Kinder und Jugendliche ein. Materielle Not in Deutschland ist ein Problem, das zunehmend Jugendliche und Kinder betrifft: Immer mehr Kinder leben in Deutschland unterhalb der Armutsschwelle.
Die Henry Maske Stiftung hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, Praxis-Projekte und Einrichtungen zu unterstützen, in denen benachteiligte Kinder und Jugendliche ein gewaltfreies und positives Lebensumfeld erhalten, in dem sie sich engagieren können. Ziel ist es, den betroffenen Kindern bei der Überwindung persönlicher und sozialer Probleme konkret zu helfen, Ihre Entwicklung zu fördern und Ihre Persönlichkeit zu stärken, damit sich Ihre Situation dauerhaft verbessert. Hierzu werden Bildungsangebote, präventive Betreuungsangebote sowie Sport- und Freizeitprojekte finanziell und ideell unterstützt.
Seit seiner Gründung förderte die Stiftung zahlreiche Kinder- und Jugendprojekte, darunter auch Großprojekte wie ein Jugendheim im brandenburgischen Gerswalde, wo eine Lernwerkstatt für benachteiligte und vom Schulbetrieb ausgeschlossene Jugendliche errichtet wurde und der Neubau eines Jugendzentrums in Köln.
Zu den Unterstützern der Henry Maske Stiftung gehören Persönlichkeiten wie der amerikanische Schauspieler Denzel Washington, der alle Preview-Einnahmen seines Films "Hurricane" in die Stiftung einfließen ließ, und die frühere Bundesjustizministerin Prof. Dr. Däubler-Gmelin, die mit Maske im November 1999 in Berlin das erste "Henry Maske Festival" eröffnete.
Seit 2000 ist Henry Maske auch als Unternehmer im gastronomischen Bereich tätig. Er führt als Lizenznehmer von McDonald's das Restaurant in der Leverkusener BayArena am Fußballstadion von Bayer 04 Leverkusen, das er zu einem "Sportsstore" mit vielen Trophäen von Spitzensportlern ausbaute. Im Jahr 2001 übernahm er zwei weitere McDonald's Restaurants in Leverkusen. Ein viertes Restaurant wurde im September 2004 eröffnet. 2008 übernahm er das Franchise für fünf weitere Restaurants. Im Dezember 2010 eröffnete Henry Maske seinen insgesamt zehnten Store.
Am 7. September 2001 wurde Maske mit dem Bundesverdienstkreuz von Bundespräsident Johannes Rau für sein Engagement geehrt. Die Auszeichnung gelte "allen Vorbildern, die das Leben Anderer ein Stück besser gemacht haben", sagte Rau bei der Ehrung im Schloss Bellevue in Berlin. Im Jahr 2002 wurde er mit dem "Georg von Opel Preis" für sein Engagement als Sportler in sozialer Verantwortung ausgezeichnet. Im folgenden Jahr erhielt er den "Thomas Morus Ehrenpreis" für sein soziales Engagement und im vergangenen Jahr zum zweiten Mal die "Goldene Henne" – diesmal in der Kategorie Charity.
Nach mehr als zehnjähriger Pause vom Boxsport steht Henry Maske dann doch noch einmal im Ring, um eine offene Rechnung zu begleichen. Im März 2007 besiegt er den amtierenden WBA-Weltmeister im Cruisergewicht Virgil Hill, der ihm 10 Jahre zuvor die einzige Niederlage seiner Profikarriere bescherte, in einem grandiosen Comeback-Fight vor 12.500 Zuschauern in der ausverkauften Münchener Olympiahalle klar nach Punkten und beendet damit endgültig seine sportliche Laufbahn.
Im November 2007 wurde er dafür mit dem "Bambi" in der Kategorie "Comeback des Jahres" ausgezeichnet. Außerdem bekam er Anfang 2008 den Dankesorden der Stadt Dresden sowie den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen als besondere Auszeichnung für sein Engagement.
Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit und den Aufgaben als Vorsitzender der Henry Maske Stiftung engagiert sich der langjährige Box-Weltmeister immer wieder im Sport und ist mit dem Motto "Wer ein klares Ziel hat, kann nur gewinnen" ein gefragter Gastreferent bei Management- und Motivations-Veranstaltungen führender deutscher Unternehmen.
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